Titel:
Cress (The Lunar Chronicles #3)
Autor:
Marissa Meyer
Verlag:
Feiwel & Friends
Seitenzahl:
550
Preis:
13,80€
Cinder and Captain Thorne are fugitives on the run, with Scarlet and Wolf in tow. Together, they’re plotting to overthrow Queen Levana and her army.
Their best hope lies with Cress, who has been trapped on a satellite since childhood with only her netscreens as company. All that screen time has made Cress an excellent hacker—unfortunately, she’s just received orders from Levana to track down Cinder and her handsome accomplice.
When a daring rescue goes awry, the group is separated. Cress finally has her freedom, but it comes at a high price. Meanwhile, Queen Levana will let nothing stop her marriage to Emperor Kai. Cress, Scarlet, and Cinder may not have signed up to save the world, but they may be the only ones who can.
Seit Cress Anfang Februar erschienen ist, habe ich es zweimal gelesen. Zweimal. Ob ich ein Buch innerhalb so kurzer Zeit schon einmal gerereadet habe, weiß ich nicht. Wahrscheinlich nicht.
Aber was macht Cress so besonders? Einfach alles.
Aber was macht Cress so besonders? Einfach alles.
Von der ersten bis zur letzten Seite war ich buchstäblich sprachlos, weil das Buch alles hat, was ein gutes Buch braucht: tolle Charaktere, interessanten Plot, fantastische Welt, spannende Wendung und das gaaanz gewisse Extra um es für immer zu einem meiner Lieblingsbücher zu machen.
In Cress wird, wie man schon am Cover sehen kann, das Märchen von Rapunzel nacherzählt. Eines meiner Lieblingsmärchen, was schon mal eine gute Voraussetzung ist. Dabei ist Cress ein Hacker, der für Levana arbeiten muss.
Das tolle an Cress ist, dass ich mich zu 100% in sie hinein versetzten konnte. Teilweise handelt und denkt sie genauso wie ich es tun würde und dadurch, dass sie mir so sehr wie ich vorkam, hat sich für mich eine sehr enge Bindung zu ihr aufgebaut.
Cress ist hoffnungslos romantisch, schüchtern, weltfremd, ein bisschen naiv und glaubt wahrscheinlich zu fest an das Gute im Menschen. Ihre Fangirlen für Thorne konnte ich genauso gut verstehen wie ihren Drang, Cinder beim Kampf gegen Levana zu unterstützen.
In manchen Szenen musste weinen, nur weil ich ihre Verzweiflung oder Trauer oder Zuneigung so gut selber gefühlt habe.
Gleichzeitig hat sie mir aber auf irgendeine Art auch 'Hoffnung' gegeben, denn obwohl sie so klein ist und immer als harmlos und niedlich gesehen wird, wächst sie im Laufe des Buches über sich hinaus. Sie ergänzt die Crew mit ein paar ganz essentiellen Eigenschaften, die sicherlich auch noch in Winter von Bedeutung werden könnten.
Thorne...ja, Thorne ist ziemlich großartig, das muss man schon sagen. In Scarlet ist er ja hauptsächlich dazu da, ab und zu witzige Bemerkungen zu machen, aber in Cress entwickelt er sich so sehr weiter und wird zu einem meiner Lieblingscharaktere! (Weil die Reihe ja noch nicht genug Lieblingscharaktere hat.)
Er und Cress ergänzen sich auf eine ganz besondere Art. Die ganze Beziehung zwischen den beiden ist nicht so sehr wie eine Liebesgeschichte aufgebaut, was ich sehr schätze. Stattdessen werden beide Charaktere 'benutzt' um den jeweils anderen zu verändern. Gerade bei Thorne ist diese Veränderung offensichtlich und richtig schön mit anzusehen. Durch Cress lernt Thorne so viel über zwischenmenschliche Beziehungen und Verantwortung. Sie will ihn um alles in der Welt als einen Helden sehen und er weiß, dass er diesem Bild nicht gerecht wird. Er beginnt über sein Handeln nachzudenken und entwickelt gleichzeitig den Willen, für Cress doch so eine Art Held zu sein.
Beide haben letztendlich den Drang, gut genug füreinander zu sein, wobei das niemals so formuliert wird. Stattdessen sieht, spürt und fühlt man das einfach.
Die Zuneigung und das Vertrauen aufeinander machen die beiden zu einem Paar, über das ich ewig lesen könnte.
Natürlich geht es auch mit Cinder, Kai, Scarlet, Wolf und Iko weiter. Die Kapitel zwischen dem 'Cress-Strang' und dem 'Rest-Strang' wechseln deutlich öfter als zum Beispiel noch in Scarlet. Egal, aus wessen Sicht man grade liest, es ist nie langweilig und man hat nie das Gefühl, dass man Kapitel überspringen will. Dafür klebt man viel zu sehr an den Seiten und interessiert sich zu sehr für das Schicksal jedes einzelnen Charakters.
Und wenn wir schon mal bei Schicksalen sind, da gibt es so einiges. Marissa Meyer geht definitiv nicht zimperlich mit ihren Charakteren um und bringt sie wirklich an ihre Grenzen. Wow, da passieren ein paar Dinge, bei denen mir fast schlecht geworden ist aber ich LIEBE, die weit sie geht und dass damit auch der Leser so ein bisschen an seine Grenzen stößt.
Die Märchenaspekte fand ich in diesem Buch wieder ein bisschen schöner und offensichtlicher eingebunden als bei Scarlet. Das Märchen Rapunzel kann man deutlich erkennen und auch hier finde ich es beeindruckend, wie natürlich es in das SciFi-Setting des Buches passt. Die Abfolge wird teilweise abgewandelt, aber das hat es meiner Meinung nach noch spannender gemacht.
Ich weiß nicht, wie viele POVs es im Moment schon gibt, aber es sich auf jeden Fall einige und in Winter können es nur noch mehr werden. Ich liebe es, wie komplex und groß Marissa Meyer diese ganze Welt und Geschichte gemacht hat. Die Handlungsstränge verstricken sich immer mehr miteinander und man hat das Gefühl, alles ist irgendwie miteinander verbunden. Es gibt noch so viel zu entdecken und herauszufinden, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das alles in Winter passen soll. Meinetwegen könnte Marissa Meyer auch noch 5 oder 6 weitere Bücher in der Lunar Welt schreiben, ich würde sie alle lesen.
Wie sollte es anders sein: 5 Herzen für Cress. Ich würde ihm auch tausend geben. Von vorne bis hinten habe ich es geliebt und mir fällt ehrlich nichts ein, was ich nicht mochte.
Die Charaktere in Cress sind bezaubernd und entwickeln sich im Laufe des Buches ganz wunderbar zu besseren Menschen. Besonders Thorne und Cress konnten es mir antun, wobei aber auch meine Zuneigung zu Cinder, Kai, Scarlet, Wolf,... immer weiter wächst. Ich kann kaum erwarten, dass Winter rauskommt und ich es endlich lesen kann, wobei der Gedanke fast schon traurig ist, weil danach eine meiner absoluten Lieblingsreihen vorbei ist.