Freitag, 12. Juli 2013

Rezension: Cinder


Titel:
Wie Monde so silbern

Autor:
Marissa Meyer

Verlag:
Carlsen

Seitenzahl:
416

Preis:
18,90€





Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern, arbeitet als Mechanikerin und versucht gegen alle Widerstände, sich nicht unterkriegen zu lassen. Als eines Tages in unauffälliger Kleidung niemand anderes als Prinz Kai an ihrem Marktstand auftaucht, wirft das unzählige Fragen auf: Warum braucht Kai ihre Hilfe? Und was hat es mit dem plötzlichen Besuch der Königin von Luna auf sich, die den Prinzen unbedingt heiraten will? Die Ereignisse überschlagen sich, bis sie in dem großen Ball, auf dem Cinder sich einschmuggelt, ihren Höhepunkt finden. Und diesmal wird Cinder mehr verlieren als nur ihren Schuh...



Wie ich dieses Buch liebe! Vor allem merkt man gar nicht, wie toll es ist, bevor man die letzte Seite umschlägt und sich verzweifelt fragt "Wo ist Band zwei?!?!"
Ich weiß nicht, was Cinder so einzigartig und fesselnd macht, aber ich konnte mich seinem Bann einfach nicht entziehen.

Was beim deutschen Klappentext völlig vernachlässigt wird ist die Tatsache, dass Cinder ein Cyborg ist. Bei einem Unfall ist ihr Körper so sehr zu Schaden gekommen, dass Teile davon durch Metallteile ersetzt werden mussten. Das klingt alles ziemlich schräg, aber das Buch spielt ja auch in der Zukunft!
Man hat ein Volk auf dem Mond entdeckt, die so genannten Lunar und deren Königin hat nicht nur beinahe magische Fähigkeiten, sondern will auch noch Prinz Kai, den zukünftigen König des Eastern Commonwealth, heiraten.
Dazu kommt noch, dass eine Seuche umgeht, bei der niemand wirklich weiß, worum es sich handelt, oder wie sie bekämpft werden kann.
Die ganze Welt ist technisiert worden, es gibt Androids, die wie Hausroboter gehalten werden und sich um die verschiedensten Dinge kümmern. 
Cyborgs gelten nicht wirklich als Menschen, sondern eher als Monster oder Kreaturen. Sie werden von der Gesellschaft nicht ernst genommen und verachtet.
Man sieht also - diese beinahe dystopische Welt ist weit komplexer als es der Klappentext vermuten lässt!

Cinder ist selbst ein Cyborg und hat deswegen so große Probleme mit ihrer Stiefmutter. Sie arbeitet für die gesamte Familie, alleine (!), und bekommt dafür nicht den Hauch von Anerkennung oder Dankbarkeit. Trotzdem verliert sie nicht ihren Lebensmut, sondern versucht das Beste aus ihrer Situation zu machen.

Mein Lieblingscharakter ist aber Kai! Er ist der Prinz & Thronfolger und damit voller Verantwortung für sein gesamtes Land, aber im Umgang mit Cinder wird er viel witziger und sanfter. Er nimmt sich wirklich Zeit für sie, und obwohl er sie nicht wirklich kennt und nicht weiß, wer genau sie ist, bemüht er sich um sie. Sein Umgang mit Cinder sprüht nur so vor leichtem Charme und man merkt, dass ihm wirklich etwas an ihr liegt und er sie kennenlernen will. Trotz ihrer Arbeit als Mechanikerin sieht er sie als jemand gleichgestellten.
Auf den letzten Seiten war ich sowohl geschockt von seiner Reaktion (auf diese ein Sache, die ich nicht spoilern will), als auch positiv überrascht davon, dass er eben diese und keine andere Reaktion zeigt. Es war unerwartet und dadurch wurde dem Buch wieder etwas von seinem märchenhaften Vorhersehbarkeit genommen.

Was mich am meisten überrascht hat war, dass Ende.
Ich hatte mit einem Einzelband gerechnet und dass die folgenden Teile dann jeweils Geschichten von anderen Personen sind. Aber falsch gedacht!
Cinder ist keinesfalls abgeschlossen und es gibt noch viele, viele Dinge, die geklärt werden müssen.
Ich bin sehr gespannt, wie die anderen Märchen noch in die Hauptgeschichte eingebunden werden und wie sich die gesamte Handlung auflösen wird, denn bis jetzt kann ich mir da nichts vorstellen.





Cinder ist ein wirklich sehr gelungenes Buch! "Aschenputtel" wird dabei zwar aufgegriffen aber nicht nur nacherzählt, sondern noch erweitert und mit diesen unglaublichen Science Fiction-Elementen versehen.
Die Charaktere sind durchweg gut ausgearbeitet, zeigen Tiefe und besonders Cinder mochte ich sehr gern. Auch das Ende konnte mich überzeugen, weil es ganz und gar unerwartet war und somit sehr überraschend kam!
Eine eindeutige Leseempfehlung!

4 Kommentare:

  1. Aschenputtel mit Cyborgs und Mondmenschen!? Das klingt sehr schräg, aber auch spannend. Muss ich mir wohl merken...

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    1. Hahaha, stimmt, wenn man das so sgat, klingt das wirklich ziemlich schräg. Aber das kommt einem gar nicht so vor xD

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  2. Von den Buch habe ich zwar schon gehört, aber wegen des Covers habe ich es mir nie näher angeschaut. Aber es klingt ja wirklich klasse! (Cyborg, aww. ♥) Habe es gleich mal auf meine Wunschliste geschrieben. :D

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  3. Hi Christine,

    "Cinder" und "Scarlet" stehen schon seit einiger Zeit auf meiner Wunschliste und ich will sie unbedingt lesen!
    Allein schon das Cover sieht unglaublich toll aus und die Idee ein Märchen mit Cyborg- und Sci-Fi-Elementen zu füllen finde ich total spannend!
    Eine tolle Rezension hast du dazu aber verfasst! :)

    Liebste Grüße,
    Anne

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