Donnerstag, 4. Oktober 2012

Rezension: Wie viel Leben passt in eine Tüte?

Deutsche Ausgabe
Original
Titel:
Wie viel Leben passt in eine Tüte?
(Original: The Survival Kit)

Autorin:
Donna Freitas

Verlag:
Gabriel Verlag

Seitenzahl:
400

Preis:
18,95€





Klappentext:


Ein iPod mit Liedern, ein Foto mit Pfingstrosen, ein Kristallherz, Buntstifte, ein Papierstern, ein Papierdrachen. Das alles befindet sich in der schlichten braunen Papiertüte mit der Aufschrift "Roses Survival Kit", die Rose am Tag der Beerdigung ihrer Mutter findet. Es ist ein letztes Geschenk an Rose - und der Beginn einer Reise. Zögernd lässt Rose sich darauf ein. Jeder Gegenstand scheint sie dabei auf seltsame Art zu Will zu führen. Schon bald merkt sie, dass sie mehr für den zurückhaltenden Jungen empfindet. Doch dann geschieht etwas, dass Roses und Wills aufkeimendes Glück tief erschüttert. Ob ihre Mutter ihr auch für diese Situation etwas hinterlassen hat? Ein bewegender und doch leichtfüßiger Roman über den Schmerz des Abschiednehmens und den Zauber eines Neuanfangs.




Cover und Titel:


 Die deutsche Aufmachung ist sehr schlicht, aber ich finde sie einfach perfekt für das Buch. Besonders der Titel ist so gelungen und ich könnte wahrscheinlich 5 Seiten darüber schreiben, wie genial, symbolträchtig und metaphorisch er ist. Es ist einfach genau das, was im Survival Kit von Rose ist - Leben. Ganz großes Lob an den Verlag, für diese tolle Aufmachung!




Meine Meinung:


Der einzige "Makel" an diesem Buch ist, dass es jetzt schon zu Ende ist.
Wirklich, ich habe die letzte Seite gelesen und war einfach nur traurig, dass ich nicht weiter lesen durfte.
Das Buch ist perfekt, rund um abgeschlossen. Es hat mich viel zum nachdenken gebracht und ich hatte eigentlich die ganze Zeit einen Kloß im Hals und habe gedacht, ich fange gleich an zu heulen. Dabei ist dieses Buch eigentlich kein wirkliches Heul-Buch. Ich habe einfach viel darüber nachgedacht, wie ich damit umgehen würde, wenn meine Mutter sterben würde und genau wegen dieser Frage habe ich auch schon zu Beginn des Buches ein zwei Tränen verdrücken müssen. Ich habe diese letzte Botschaft von Roses Mutter an sie gelesen und habe Angst gehabt, dass ich irgendwann mal so etwa von meiner Mutter lesen müsste.
Ich habe "Wie viel Leben passt in eine Tüte?" gestern Morgen angefangen und gestern Abend beendet. Und natürlich gibt es Leute von euch, die kein Problem haben 400 Seiten an einem Stück zu lesen, aber wenn ich ein Buch mit so viele Seiten an einem Tag lese, dann sagst es schon viel über das Buch aus. Es ist nichtmal so, dass es groß spannend ist, aber es ist einach fesselnd. Ich wollte einfach wissen, wie es Rose wieder ins Leben schafft und was die Menschen um sie herum dabei für eine Rolle spielen.
Auch der Schreibstil ist einfach wunderwunderschön. Auf den ersten Seiten war es erst ein wenig komisch, was erstmal daran liegt, dass es seit gefühlten Ewigkeiten  das erste Buch ist, was im Präteritum erzählt wurde, aber auch so kam mir der Schreibstil komisch vor. Die Dialoge wirkten unecht und gestelzt, aber im Laufe des Buches entwickelt sich Donna Freitas Schreibstil auch weiter, wie ich finde. Ich finde, sie schafft es toll, Rose Trauer wirklich gut darzustellen ohne so...so melodramatisch zu wirken.
Rose war ein wunderbarer Protagonist. Ich konnte wirklich gut nachvollziehen, wie es ihr geht. Die Trauer um ihre Mutter und ihre Folgen für Roses Sozialverhalten waren verständlich und ich hätte nicht anders geantwortet. Auch Will war toll. Er war so ruhig und still und schüchtern, weshalb er richtig süß war. Ich bin leider nicht besonders gut darin, Charaktere zu beschreiben. Aber sie waren mir allesehr sympathisch. Was ich auch sehr gelungen fand, war, dass die Cheerleader in diesem Buch nicht so zickig und oberflächlich dargestellt wurden.
Ein großer Pluspunkt im Buch ist auch, dass es erst NACH dem Tod ihrer Mutter anfängt. Oft hat man in Büchern dieses ganzen schrecklichen Leidensweg der Protagonistin und dann stirbt irgendjemand am Schluss und das Leben bleibt so schrecklich und furchtbar und ungerecht und gemein...Hier war das eben nicht so. Ihre Mutter ist Tod und das ist nunmal so. Aber jetzt ist es an der Zeit für Rose weiterzuleben, überhaupt wieder zu leben.
Was soll ich noch sagen, die Liebesgeschichte ist wundervoll. Romantisch, ohne kitschig zu sein. Auch die Probleme mit Roses Vater waren sehr realistisch und ich fand es gut, dass Probleme wie Alkoholabhängigkeit auch aufgegriffen wurden.



Originalität: ♥♥♥♥♥ (4,5/5)
Schreibstil: ♥♥♥♥ (4,5/5)
Charaktere: ♥♥♥♥♥ (5/5)
Spannung: ♥♥♥♥ (4/5)
Humor: ♥♥♥ (3/5)
Tiefgang: ♥♥♥♥♥ (5/5)




Fazit: 


Ein wirklich sehr gelungener Roman, über das Leben, den Tod, Verluste, Neuanfänge, Liebe, Familie und - so pathetisch es auch klingen mag -  das Erwachsenwerden.
Rose als Protagonistin entwickelt sich im Laufe des Buches so toll weiter und der Schreibstil ist wunderschön und einfühlsam.


♥♥♥♥





Vielen vielen herzlichen Dank an Blogg dein Buch und den Gabriel Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares ♥



1 Kommentar:

  1. Wow, das klingt super! Ist gleich auf meinen Wunschzettel gewandert :)

    Liebe Grüße

    Jacy

    www.little-miss-head-in-the-clouds.blogspot.de

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