Mittwoch, 12. Juni 2013

Rezension: Hourglass

Titel:
Die Stunde der Zeitreisenden

Autor:
Myra McEntire

Verlag:
Goldmann

Seitenzahl:
384

Preis:
12,99€


Sie kann in die Vergangenheit sehen, er in die Zukunft
Die 17-jährige Emerson Cole sieht Dinge, die niemand sonst sehen kann: Es sind Geister, Menschen aus einer anderen Zeit. Keiner konnte ihr bisher erklären warum. Erst als sie Michael Weaver kennenlernt, den attraktiven Experten einer mysteriösen Organisation namens „Hourglass“, scheint ihre Welt wieder Sinn zu ergeben. Nicht nur fühlt sie sich zu ihm hingezogen, sondern er eröffnet ihr, dass sie eine besondere Gabe besitzt – sie kann durch die Zeit reisen. Nur deshalb hat Michael sie aufgesucht, und nur deshalb schwebt sie bereits in größter Gefahr.

Das deutsche Cover sieht natürlich sehr schön aus, aber das Original! Aw, ich liebe diese Aufmachung! Die gesamte Reihe sieht so toll aus und die Bilder wirken so abstrakt – so toll! Ich gebe zu, diese Cover waren für mich mehr Grund es zu kaufen, als der Rest. Ihr merkt, ich bin einfach begeistert!
Der Titel gefällt mir im Original auch ein bisschen besser, weil sich "Die Stunde der Zeitreisenden" zu sehr auf Zeitreisen bezieht, dabei geht es gar nicht so sehr darum.

Was soll ich nur zu diesem Buch sagen?
Es hat so gut angefangen und wurde dann immer enttäuschender, bis ich mich gar nicht mehr entscheiden konnte, ob ich es mag oder nicht.

Aber fangen wir erst mal bei den Charakteren an:

Ich liebe Emerson! Ehrlich, sie ist so ein toller Charakter und so eine starke Hauptperson.
Sie hat im Laufe ihres Lebens so viel durchmachen müssen, viel mehr, als sie selber weiß. Ihre Persönlichkeit ist so tiefgründig und sie ist mutig und stark, aber ohne naiv oder leichtsinnigen zu sein.
Außerdem besitzt sie nicht nur Charakterstärke, sondern ist auch physisch stark. Ich meine, sie hat den braunen oder schwarzen Gürtel in Karate und legt Michael erst mal übers Knie um ihm zu zeigen, dass  sie kein kleines, schwaches Mädchen ist!

Ihre Beziehung zu Thomas, ihrem älteren Bruder ist so rührend. Überhaupt mochte ich Dru und Thomas richtig gerne und ihr Umgang mit Emerson ist eine Mischung aus elterlicher Authorität und freundschaftlicher Fürsorge. Man merkt, welche große Rolle die beiden in Emersons Leben spielen und dass sie die einzige Familie ist, die sie noch hat.

Michael…So liebenswürdig und nett er auch ist, er war anstrengend! Ich finde, er übertreibt es ein wenig mit seinem „professionellen“ Verhalten!  Ich verstehe, dass er sich ZU ANFANG nicht gleich auf eine Beziehung einlassen will – schließlich kennt er sie ja auch kaum. Aber fast die gesamte Zeit über nähert er sich ihr nicht, weil es Thomas erstens nicht erlaubt und die Regeln des Hourglass auch nicht. Dabei wird aber einfach offensichtlich, dass die beiden etwas verbindet, als nur eine kleine Verliebtheit! Warum geht Michael dem also immer noch aus dem Weg? Natürlich um Emerson zu beschützen, sagt er, aber beschützt er sie wirklich dadurch, dass er sich nicht auf sie einlässt und ihr bei jeder privateren Frage ausweicht?
Gut finde ich allerdings, dass sich Emerson das an einem bestimmten Punkt nicht mehr gefallen lässt und ihn sehr deutlich zur Rede stellt.

Oh, dann gibt es natürlich noch Kaleb. Kaleb ist so unnötig! Oder vielmehr gar nicht er selbst, sondern seine Einstellung gegenüber Em!
Als man Kaleb das erste Mal begegnet ist er noch sehr cool und witzig. Ich habe ehrlich gesagt gedacht, dass er zu einem meiner Lieblingscharaktere werden könnte! Er ist ein Player, lässt sich mit zu vielen Frauen ein und trinkt manchmal zu viel, aber er ist eben charmant und somit verzeiht man ihm das.
Dann lernt er aber Em kenne und was man erst für einen harmlosen Flirt hält wird ganz schnell zu einer der unnötigsten Dreiecksbeziehung, die ich kenne. Wirklich, es ist unverhältnismäßig sinnlos! Kaleb kennt Emerson gar nicht und sagt trotzdem viel zu oft, dass er mit ihr zusammen sein will. Er lässt durchblicken, dass er sich für sie ändern würde und das schlimmste ist, dass Em sich teilweise sogar darauf einlässt!
Und dann ist Kaleb auch noch Michael bester Freund UND weiß, wie viel Em ihm bedeutet! Wie kann er dann an dieser Rivalität festhalten?!

Hourglass soll zwar ein Zeitreise-Roman sein, aber eine ganze Zeit lang reist hier niemand in der Zeit. Es ist vielmehr so, dass es verschiedene Menschen mit Begabungen gibt und das Zeitreisen ist eine davon.
Ich mochte es sehr, was zum Beispiel alles Symptome vom Zeitreisen sind oder wie sich auch andere Begabungen hinsichtlich der Zeit entwickeln. Das Buch ist dadurch so viel vielseitiger, als es bloß mit Zeitreisen gewesen wäre.

Einen großen Minuspunkt gibt es aber dafür, dass ich eben das Gefühl hatte, ab dem ersten Drittel wird das Buch mit jeder Seite schlechter. Teilweise passiert einfach nichts und man nicht nachvollziehen warum gerade das oder das geschieht und wofür es gut ist.
Als dann noch diese Kaleb-Sache dazugekommen ist, habe ich es regelrecht gehasst!
Aber einiger sehr unerwarteter Wendungen am Ende konnten das Buch glücklicherweise wieder ein wenig retten.

 Handlung: ♥♥♥ (3,5/5)
Schreistil: ♥♥♥ (3/5)
Charaktere: ♥♥♥ (3/5)
Spannung: ♥♥ (2,5/5)
Humor: ♥♥(2,5/5)
Tiefgang: ♥♥♥ (3,5/5)


Hourglass ist auf jeden Fall ein etwas anderer Zeitreise-Roman der mir größtenteils gut gefallen hat. Emerson ist eine tolle Protagonistin und auch wenn Michael eher langweilig ist, passen die beiden doch gut zusammen.
Leider schwächelt die Handlung und deren Sinnhaftigkeit teilweise extrem und nur ein überraschendes Ende konnte verhindern, dass ich eine schlechtere Wertung gebe.

2 Kommentare:

  1. Mir hats auch recht gut gefallen ;) Bin gespannt auf die Fortsetzung, die kam heute bei mir an ^^

    AntwortenLöschen
  2. Eine gelungene Rezension ! Von dem Buch lass ich wohl lieber die Finger ... auf Englisch sieht das Cover ja krass aus :)


    Ich würde mich freuen wenn du an meinem TAG mitmachen würdest ;) Schau doch einfach mal vorbei .

    LG Jenny


    http://jemasija8.blogspot.de/2013/06/verschlungene-bucher-tag.html#comment-form

    AntwortenLöschen