Sonntag, 3. Februar 2013

Rezension: Sternenfeuer - Gefährliche Lügen

Deutsche Aufmachung
Original

Titel:
Sternenfeuer - Gefährliche Lügen
(Glow)

Autor:
Amy Kathleen Ryan

Verlag:
PAN/Knaur

Seitenzahl:
432

Preis:
16,99€




Klappentext:


Die 15-jährige Waverly gehört zu den ersten Kindern, die an Bord des Sternenschiffes Empyrean geboren wurden. Jedermann erwartet, dass sie bald ihren Freund Kieran heiraten wird, um eine Familie zu gründen und das Überleben der Menschheit auf der langen Reise zu einem fernen Planeten zu sichern. Waverly liebt Kieran sehr – aber ist sie trotzdem schon bereit, so früh diesen entscheidenden Schritt zu gehen? Das friedliche Leben endet dramatisch, als wie aus dem Nichts das lange verschollen geglaubte Schwesterschiff angreift, die Erwachsenen tötet und alle Mädchen entführt. Während Kieran auf der schwer beschädigten Emphyrean um sein Überleben kämpft, muss Waverly viele Lichtjahre entfernt alles daransetzen, zu ihm zurückkehren zu können …




Cover und Titel:


Also 'Glow' als Titel verstehe ich überhaupt nicht, da ist sogar Sternenfeuer besser gewählt, besonders aber passt der Untertitel 'Gefährliche Lügen', obwohl es sehr pathetisch klingt.
Die Cover gefallen mir beide nicht besonders, wenn es sich auf die Geschichte beziehen soll. Das Original sieht allerdings ein bisschen hübscher aus, wenn ihr mich fragt.



Meine Meinung:


Also eins muss man Amy K. Ryan schon lassen, sie hat es geschafft eine Story zu erfinde, die ich noch nie so gelesen habe. Ob man es gut oder - in meinem Fall leider - schlecht finden mag, Originalität hat diese Frau. Obwohl ich die Geschichte und ihre Wandlungen oftmals befremdlich und nicht nachvollziehbar fand, kann ich nicht leugnen, dass ich auch irgendwie fasziniert von der Welt und dem System war, dass sie in Sternenfeuer schafft. Leider ist das allerdings auch der einzige positive Punkt, der mir an deinem Buch auffällt. Ehrlich, ich verstehe nicht, warum fast alle Leser des Buches so begeistert waren.

Angefangen bei den Charakteren, da gibt es schon die ersten Probleme. Ich konnte im gesamten Buch und vor allem im gesamten Verlauf der Geschichte keine einzige Person finde, die mir geholfen hat, dass Buch zu verstehen. Im Gegenteil, mit der Zeit hatte ich sogar das Gefühl, dass sich die Charaktere von mir entfernen, alle Sympathien im Keim erstickt.
Und man kann sich ja vorstellen, wie sich ein Buch liest, wenn man keinen tragenden Lieblingscharakter findet.

Zu Beginn des Buches hatte ich noch einen Hauch von Sympathie für Waverly, aber diese handelt und denkt mit der Zeit einfach auf eine Art und Weise, mit der ich mich nicht mehr identifizieren konnte - und wollte! Sie ist eine starke Person, aber ich finde nicht, dass sie das in die richte Richtung nutzt. Und Waverly ist stur; oftmals hatte ich das Bedürfnis, sie anzuschreien, weil sie sich einfach nicht mit der Situation abfinden konnte. Versteht mich nicht falsch, ich denke nicht, dass man immer gleich aufgeben sollte, sobald man in einer blöden Situation ist, aber ein bisschen Nachdenken und kluges Handeln schadet auch nicht und das hat Waverly meiner Meinung nach einfach oft genug gefehlt.

Auch Kieran, die andere Hauptperson in diesem Buch, konnte mich nicht wirklich fesseln, schlimmer noch, ich mochte ihn von Anfang an nicht. Ich finde, er ist einer der Menschen, die man einfach nicht nett findet. Außerdem konnte ich die Beziehung zwischen Waverly und ihm nicht verstehen. Warum sind die beiden zusammen, was verbindet sie? Warum wollen sie heiraten? all ihre Gefühle warne für mich irgendwie falsch, sie wirkten viel zu erzwungen!
Anfänglich hatte ich noch eine gewisse Empathie mit Seth, er schien mir allen Charakter noch am interessantesten, aber im Laufe des Buches wird er brutal und gemein und das aus Gründen, die ich ebenfalls nicht nachvollziehen konnte.

Was mich außerdem an dem Buch gestört hat, war die Religion, die hier einen so großen Teil ausmacht. Da ich selber christlich bin, ist es für mich immer ein wenig schwierig, Bücher zu lesen, in denen der Glaube eine Rolle spielt. Ich finde oft, dass er nicht richtig dargestellt und oft nicht ernst genommen wird. Ein ähnliches Problem gab es hier, allerdings, weil die Religion eine zu große Rolle gespielt hat, die mir nicht gefiel. Ich hatte das Gefühl, dass alle Personen, die 'böse' sind, an Gott geglaubt haben. Könnt ihr euch vorstellen, wie blöd man sich dabei fühlen kann? Außerdem wird Kieran mit der Zeit zu einer Art Priester und macht damit genau das, was auf der New Horizon schon geschehen ist. Da ich Kieran aber auch überhaupt nicht mochte, hat sich in mir auch eine Ablehnung gegenüber diesem Glauben entwickelt.

Allerdings muss ich sagen, dass mir diese "Parallelentwicklung" der beiden Schiffe sehr gut gefallen hat. Die beiden Geschichten von Kieran und Waverly laufen getrennt voneinander ab, sind aber doch durch ähnliche Ereignisse verbunden.
 Auch der Streit zwischen Kieran und Waverly gegen Ende des Buches war für mich einer der besser gelungenen Punkte in diesem Buch. Der Streit wirkt sehr echt und ich konnte beiden Seiten wirklich gut verstehen, obwohl sich auch hier wieder ein innerer Konflikt in mir gebildet hat, da ich eigentlich nicht gegen den Glauben sein wollte. Allerdings habe ich auch Waverlys Standpunkt in der Disskusion gut verstehen können, da ihr auf der Emphyrean einfach schreckliche Sachen zugestoßen sind.

Ein anders Problem war für mich der Schreibstil, denn der hat mir gar nicht gefallen. Ich finde, Amy K.  Ryan schreibt sehr gewöhnungsbedürftig und eine Gewöhnung hat sich bei mir leider nicht eingestellt. Sie schreibt sehr sachlich und beinahe schon kalt und auch das hat verhindert, dass ich mich in die Geschichte einfinden konnte. Außerdem haben mich bestimmte Eigenarten ihres Stils einfach gestört, zum Beispiel, dass bei ganz vielen Charakteren Vor- und Nachname genannt wurde. Selbst bei Charakteren, die eine wichtigere Rolle im Buch spielen.


Originalität: ♥♥♥♥ (4/5)
Schreibstil: ♥ (1,5/5)
Charaktere: (0,5/5)
Spannung: ♥♥ (2/5)
Humor: (0,5/5)
Tiefgang: ♥♥ (2/5)



Fazit:


Das Problem mit dem Buch war, das ich sozusagen nichts hatte, an dem ich mich festhalten konnte. Ich fand das Buch relativ langatmig, nicht besonders witzig, unnötig brutal an manchen Stellen, und sehr fragwürdig an anderen. Die Charaktere hatten keine Beziehung zu mir und der Schreibstil konnte mich auch nicht fesseln.


♥ 

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